Infos für Baumpaten
Was kann einem Baum das Leben besonders schwer machen?
Bäume sind Lebewesen, eingebettet in komplexe Ökosysteme. Damit unterliegen sie vielfältigen natürlichen Prozessen, zu denen beispielsweise auch Massenvermehrungen von „Schad“-Insekten oder der Befall durch Krankheiten gehören können. Zunehmende Klimaextreme und das Einschleppen von immer neuen Organismen aus anderen Weltgegenden erfordern immer größere Anstrengungen der Bäume, sich der Herausforderungen zu erwehren. Sie können das nur schaffen, wenn sie nicht noch zusätzlich Energie aufwenden müssen, um mit direkten, menschengemachten Belastungen zu ringen. Deshalb konzentrieren sich die Aktivitäten der Baumdenkmalpaten auf das möglichst frühzeitige Erkennen von Gefährdungsursachen.
Verletzungen und Schäden im Kronenbereich
– infolge unsachgemäßer Pflege, z.B. zu große Schnittwunden an Ästen
– durch rücksichtsloses Freischneiden des „Lichtraumprofils“ an Straßen
– oder noch rücksichtsloseres Aufasten an Feldrändern zwecks Sicherung maximaler Agrarförderung
– wegen zu wenig Platz zur Kronenentfaltung (besonders bei Lichtbaumarten)
Stammverletzungen
– an Straßenbäumen bei Verkehrsunfällen
– beim Holzrücken im Wald
– durch überbreite Landwirtschaftsmaschinen
– bei rabiaten Baumaßnahmen aller Art
– Rinden-Schälschäden durch zu viele Hirsche
Bodenverdichtung
– infolge Asphalt, Beton oder anderem wasserundurchlässigem Belag
– durch Befahren mit (schweren) Fahrzeugen
– Aufschüttungen und Ablagerungen
Schadstoffeinträge
– Tausalze an Straßen
– Pestizide in der Landwirtschaft und Siedlungsbereich
– Autoabgase
Wurzelverletzungen
– bei Tiefbauarbeiten, Straßen- und Wegebau
– durch Pflügen von Ackerflächen bis in den Wurzelbereich
– durch „Gewässerinstandsetzung“, v.a. nach Hochwasserereignissen