Baumarten
Blut-Buche
(Fagus sylvatica Atropurpurea-Gruppe)
Als Blut-Buchen werden verschiedene Kultur-Sorten der Rot-Buche zusammengefasst, bei denen die Blätter wenigstens beim Austrieb eine ausgeprägte Rot- oder Purpurfärbung zeigen [2]. Ursache hierfür ist ein Gen-Defekt, wodurch rötliche Farbstoffe (Anthocyane) im äußeren Blattgewebe nicht abgebaut werden und sich stattdessen anreichern [1].
Die verschiedenen Sorten zeigen feine Unterschiede in der Laubfärbung, bzw. der Rot-Färbung des Laub-Austriebs und dessen Dauerhaftigkeit. Oft geht die Rot-Färbung im Laufe des Sommers aber deutlich zurück (Überlagerung durch das weiterhin vorhandene Blattgrün). Sie weicht dann einem sehr dunklen bis fast schwarzem Grün, wobei die Adern z.T. eine rötliche Färbung behalten. Die rotbraune Herbst-Färbung wie auch Blüten und Früchte unterscheiden sich kaum von der Rot-Buche.
Obwohl buntlaubige Gehölze, die auf seltene, aber auch natürliche, Gen-Mutationen zurückgehen, seit langem bekannt sind wurden Blut-Buchen erst in zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stärker als Zierpflanzen verwendet [1]. In diesem Zeitraum dürften auch die heute älteren Blut-Buchen im Osterzgebirge angepflanzt worden sein. In unserer Untersuchung wurden überwiegend Bäume erfasst, die wurzelecht sind, also auf Stecklinge oder Absenker zurückgehen. Veredelungen auf Rot-Buche kann man in der Regel leicht an der stark verdickten Pfropfstelle am Stamm erkennen. Besonders ausdrucksstark sind freistehende Exemplare, die wie Rot-Buchen dann eine sehr ausladende Krone bilden können.
Quellen:
[1] Ludwig, P. 2019. Die Blut-Buchen in der Geschichte der Gartenkunst. Gartendenkmalpflegerische und pflanzenverwenderische Herausforderungen an ausgewählten Beispielen in historischen Gärten. – Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft 104: 112-121.
[2] Schmidt, P.A. & Schulz, B. (Hg.) 2017. Fitschen Gehölzflora, 13. Aufl. – Quelle und Meyer, Wiebelsheim: 996 S.