Baumarten
Feld-Ahorn
(Acer campestre)
Der Feld-Ahorn ist ein kleiner Baum (12-15 m, seltener über 25 m) und erreicht ein Alter von bis zu 200 Jahren [2]. Die Äste sind oft steil aufwärts gerichtet, während die Zweige bisweilen eher waagrecht abgehen und im Freistand sogar bis zum Boden hängen [2]. Unverkennbar sind die im Vergleich zu vielen anderen Bäumen recht kleinen Blätter. Die Blüten, die gleichzeitig mit den Blättern erscheinen, stehen in Rispen am Ende der Triebe. An den Zweigen bilden sich auffällig Korkleisten, die aber von Baum zu Baum verschieden ausgeprägt sein können. Die Herbstfärbung ist attraktiv goldgelb.
In Sachsen wie auch im Osterzgebirge sind Wildvorkommen des Feld-Ahorn sehr selten. Gründe dafür dürften seine Wärmeansprüche und sein Nährstoffbedarf sein [2]. Er bevorzugt eher trockene, kalkreiche Standorte, kommt aber auch in periodisch überschwemmten Hartholz-Auenwäldern vor [2]. Wie andere Edellaubbäume gilt er als Halbschatt-Baumart, daher kommt er eher in weniger geschlossenen Waldbeständen vor, umso mehr an Waldrändern oder auch in Hecken. Auffällig ist seine hohe Regenerationsfähigkeit (z.B. Stockausschlag) und Toleranz gegenüber Wildverbiss beziehungsweise Beweidung [2].
Der Feld-Ahorn zählt auch in anderen Regionen zu den (vergleichsweise) seltenen Baumarten, so dass auch zu seinen spezifischen Lebensgemeinschaften relativ wenig bekannt ist. Immerhin ist er wie die die anderen einheimischen Ahorne eine gute Bienenweide [3]. Auf der recht weichen, rauen und rissigen Borke mit hohem pH-Wert können sich vor allem Moose sehr üppig entwickeln [4]. Die Samen werden von mindestens 15 Vogelarten verzehrt [6].
Im Osterzgebirge scheint die Feld-Ahorn-Reihe am Forstamt Bärenfels die ältesten Vertreter im Naturraum zu beinhalten. Sonst finden sich nur vereinzelt etwas größere, schon fruchtende, Exemplare wie z.B. in Ruppendorf (Grundstück Freiberger Straße 24). Der Feld-Ahorn gilt jedoch aufgrund seiner Trockenheits-Toleranz [5] sowohl im Wald als auch im Siedlungsbereich als "Zukunfts-Baum“ und wird, vor allem in tieferen Lagen, zunehmend häufiger gepflanzt. Auch sein elastisches Holz gewinnt immer mehr an Interesse, ob nun für Möbel, Küchengeräte oder Spielzeug, Werkzeugstiele und mehr [1].
Quellen:
[1] Grosser, D. & Ehmcke, G. 2015. Das Holz des Feldahorns – Eigenschaften und Verwendung. – LWF Wissen 77: 46-52.
[2] Häberle, K.-H. 2011. Acer campestre Linné, 1753 – Enzyklopädie der Holzgewächse III-2, 59. Erg.Lfg. 11/11: 1-12.
[3] https://bienennutzgarten.de/product/feldahorn-acer-campestre/ - letzter Zugriff: 17.11.2023.
[4] Philippi, G. 2010. Epiphytische Moosvegetation auf Acer campestre in Südwestdeutschland und im östlichen Frankreich. – Herzogia 23: 269-278.
[5] Roloff, A. Hg. 2021. Trockenstress bei Bäumen. – Wiebelsheim: 288 S.
[6] Turček, F.J. 1961. Ökologische Beziehungen der Vögel und Gehölze. – Bratislava: 331 S.