Baumarten

Feld-Ulme

(Ulmus minor)

Von den drei einheimischen Ulmen-Arten ist die Feld-Ulme die seltenste – nach mancher Ansicht aber die schönste. Sie kann bis zu 30 m hoch und 500 Jahre alt werden [3]. Im Freistand entwickeln sich Feld-Ulmen zu Bäumen mit sehr harmonischen, fein verzweigten, runden bis kegelförmigen Kronen [3]. Die Herbstfärbung ist sehr lebhaft, gelb bis rötlich.

Wichtige Unterscheidungs-Merkmale gegenüber der Berg- und Flatter-Ulme sind die wesentlich kleineren Blätter, die oberseits oft etwas glänzen. Werden Früchte gebildet, sind diese im Umriss eher rundlich (und nicht eher elliptisch-eiförmig wie wie bei der Berg-Ulme) und sie sind auch nicht länger gestielt (wie bei der Flatter-Ulme). Ein sehr sicheres Erkennungsmerkmal sind auch Korkleisten an den Zweigen – die aber auch nicht bei allen Feld-Ulmen zu finden sind [2]. Ulmen, die nach den Merkmalen weder eindeutig der Berg- oder Feld-Ulme zuzuordnen sind, gelten als "Holländische Ulmen“, eine vielgestaltige Gruppe von Hybriden aus diesen beiden Ulmen-Arten [2].

Feld-Ulmen ertragen – in Auenwäldern – längere Überschwemmungen. Sonst bevorzugen sie frische Böden. Sie haben außerdem hohe Nährstoffansprüche und gelten als sehr wärmeliebend [3]. Daher sind Feld-Ulmen eher in tieferen Lagen zu erwarten. Auch im Osterzgebirge war die Feld-Ulme daher schon immer viel seltener als die beiden anderen Ulmen-Arten. Neben wenigen als natürlich angesehenen Vorkommen wurde sie aber auch angepflanzt [4].

Die Altbäume sind durch das Ulmen-Sterben (eine Pilz-Krankheit, die v.a. durch Ulmen-Splintkäfer übertragen wird) inzwischen fast alle abgestorben. Die Feld-Ulme bildet jedoch üppige Wurzelbrut, über die sie vielfach überlebt. So weisen Gebüsche oder auch Gruppen kleinerer Feld-Ulmen hier und dort auf frühere, längst vergangene Altbäume hin. Solche Restbestände finden sich z.B. im Schlosspark Naundorf (Schmiedeberg), am Brüderweg bei Tharandt oder bei Elend.

Keimfähige Samen bildet die Feld-Ulme anscheinend nur wenige. Daher werden Feld-Ulmen auch in Erhaltungskulturen vorwiegend vegetativ, z.B. über Stecklinge vermehrt [5]. In jüngerer Zeit finden Kreuzungen unter Beteiligung der Feld-Ulme wie auch asiatischen Ulmen verstärkt Verwendung, die gegen das Ulmensterben eine gewisse Resistenz zeigen [1].

Quellen:

[1] Buiteveld, J., Van der Werf, B. & Hiemstra, J. 2015. Comparison of commercial elm cultivars and promising unreleased Dutch clones for resistance to Ophiostoma novo-ulmi. – iForest 8: 158-164.

[2] Mackenthun, G. 2021. Eine neue Methode zur Bestimmung der mitteleuropäischen Ulmen. Norderstedt: 36 S.

[3] Mittemperger, L. 1996. Ulmus carpinifolia Gleditsch, 1773. – Enzyklopädie der Holzgewächse III–2, 4. Erg.Lfg. 4/96: 1-14.

[4] Willkomm, H.M. 1866. Vegetationsverhältnisse der Umgebung von Tharandt und Aufzählung der im botanischen Garten zu Tharandt cultivirten Holzgewächse. – Tharandter Jahrbuch 17: 52-203.

[5] Wolf, H., Tröber, U. & Schildbach, M. 2021. Forstliche Genressourcen im Freistaat Sachsen. Erhaltung, Förderung und nachhaltige Nutzung. – Schriftenreihe Staatsbetrieb Sachsenforst 32: 1-77.

Ergebnisse

Nr. Name Art Gemeinde Gemeindeteil Baumpate

M Mikrohabitat

Bild: www.biolib.de/Thome 1885
Bild: Ptelea/wikimedia