Baumarten

Gewöhnliche Esche

(Fraxinus excelsior)

Die Esche gehört zu den höchsten Laubbäumen Mitteleuropas, auch aus Sachsen sind über 40 m hohe Exemplare bekannt [2]. Als ein anspruchsvoller Edellaubbaum bevorzugt sie nährstoffreiche, nicht zu saure Böden. Sie wächst daher bevorzugt an den unteren Berghängen, in Schluchten und auch Flusstälern. Auch wenn sie dabei frische Böden schätzt, erträgt sie durchaus auch längere Trockenperioden, ebenso wie Überschwemmungen. Eschen gehören zu den Baumarten mit eher mittlerer Lebenserwartung und werden maximal 250 bis 300 Jahre alt [3].

Während Eschen in Waldbeständen eine sehr schmale, recht kleine Krone bilden, können Solitärbäume sehr breit werden und ausladende Äste bilden; ihre Krone ist dann aber mitunter etwas unregelmäßig geformt. Mit ihren kräftig grünen, gefiederten Blättern zeigen Eschen eine sehr attraktive, fast exotische Erscheinung. Ihre Blüten wie auch die Herbstfärbung sind jedoch eher unscheinbar. Die geflügelten Früchte sind unreif kräftig hellgrün und werden in jedem Jahr massenhaft gebildet.

In der Jugend tolerieren Eschen stärkere Beschattung und treten insbesondere in Lücken auf, die ältere, absterbende Bäume hinterlassen. In Lichtungen haben sie aufgrund ihres schnellen Höhenwachstums sogar einen gewissen Vorsprung insbesondere gegenüber der Buche. Im fortgeschrittenen Alter steigt jedoch ihr Lichtbedarf, was dann auch waldbaulich beachtet werden muss (stärkere Freistellung) [3]. Erst ab einer gewissen Höhe investiert die Esche dann auch stärker in das Dickenwachstum, und sie kann im höheren Alter einen recht mächtigen Umfang erreichen, umso früher bei freistehenden Bäumen.

Leider sind auch die Eschen im Osterzgebirge stark vom Eschentriebsterben betroffen, einer in Mitteleuropa neuen Pilzerkrankung. Schon 2012 gab es in ganz Sachsen nahezu keine ungeschädigten Bestände mehr [1]. Zunächst sind Jungbäumchen betroffen, die schnell schwarz werden und absterben, während die Altbäume sich nach und nach auflichten, und dabei den typischen "Büschelwuchs“ junger Ersatz-Triebe zeigen, schließlich aber auch vollständig absterben [1]. In den letzten Jahren haben Trockenstress und Eschentriebsterben auch zu einer solchen Vorschädigung vieler Bäume geführt, so dass Eschen nun verstärkt von dem Eschen-Bastkäfer (Hylesinus fraxineus) befallen werden. Eigentlich ein Schwäche-Parasit, kann dieser Befall Eschen ebenfalls absterben lassen.

Die erheblichen Ausfälle haben dazu geführt, dass Eschen kaum mehr angepflanzt werden und auch ihre Verwendung bei Aufforstung nicht mehr gefördert wird. Dennoch sollte die Esche nicht gänzlich abgeschrieben werden. Auch bei unseren Untersuchungen konnten wir im Osterzgebirge noch einige große, schöne Exemplare finden. Und es besteht zumindest die Möglichkeit, dass einige der unzähligen Nachkommen heutiger alter Eschen eine gewisse Resistenz gegenüber dem Eschentriebsterben zeigen können [1].

Quellen:

[1]   Baumann, M., Matschulla, F. & Helbig, R. 2012. Das Eschentriebsterben in Sachsen – AFZ/Der Wald 3/2012: 12-17.

[2]   Riebe, H. 2017. Die Farn- und Blütenpflanzen der Sächsischen Schweiz. – Bad Schandau: 735 S.

[3]   Roloff, A. & Pietzarka, U. 1997. Fraxinus excelsior Linné, 1753. – Enzyklopädie der Holzgewächse III-2, 7. Erg.Lfg. 3/97: 1-16.

Ergebnisse

Nr. Name Art Gemeinde Gemeindeteil Baumpate

M Mikrohabitat