Baumarten
Hybrid-Apfel
(Malus x dasyphyllum)
Abgesehen von genetischen Analysen gibt es auch sehr viele äußerlich erkennbare Merkmale, mit denen Holz-Äpfel (Malus sylvestris) von Kultur-Äpfeln (Malus pumila var. domestica) unterschieden werden können [2, 4]. Dazu zählen z.B. die Behaarung der Blätter (beim Holzapfel die Unterseite kahl), die Verzweigung (beim Kultur-Apfel deutlich kräftiger) und die Blütenfarbe (beim Holzapfel oft reinweiß, außen nie rot). Ganz abgesehen von den Früchten.
Es gibt es aber auch eine ganze Reihe von Apfelbäumen, die Merkmale beider Arten in sich vereinen. Da gibt es auch Holz-Äpfel, deren rundliche Äpfel vergleichsweise genießbar sind. Oder zart, filigran verzweigte Bäumchen, deren Blütenblätter an der Außenseite ganz deutlich rosa-rot getönt sind. Dann handelt es sich oft um Hybrid-Äpfel, die selbst in jenen Regionen, wo überhaupt noch Holz-Äpfel vorkommen, teils häufiger sind als der einheimische Eltern-Teil [3]. Offenbar verhalten sich Hybrid-Äpfel ökologisch etwas anders als Holz-Äpfel: So bevorzugen sie weniger feuchte, weniger saure Standorte, tolerieren noch weniger Schatten als Holz-Äpfel und auch keine Überflutungen [1].
Auch wenn die Einkreuzung des Kultur-Apfels eine große Bedrohung für den Fortbestand des Holz-Apfels ist [1], müssen und sollten die Hybridapfel-Bäume nicht einfach vernichtet werden. Einige solcher "unechten“ Wildäpfel sind auch in unserem Projekt als – teils sehr ansprechende – Baumdenkmale mit erfasst worden.
Quellen:
[1] Ahl, L., Aas, G., Walentowski, H., Höltken, A.M. & Feulner, M. 2021. Niche differentiation between Malus sylvestris and its hybrid with Malus domestica indicated by plant community, soil and light. – Journal of Vegetation Science 32: e13078.
[2] https://wildapfel.info/wildapfel-wissen/botanisches/ - letzter Zugriff: 24.10.2023
[3] Schmidt, P.A. & Schulz, B. (Hg.) 2017. Fitschen Gehölzflora, 13. Aufl. – Quelle und Meyer, Wiebelsheim: 996 S.
[4] Wagner, I. 1996. Zusammenstellung morphologischer Merkmale und ihrer Ausprägung zur Unterscheidung von Wild- und Kulturformen des Apfels (Malus) und des Birnbaumes (Pyrus). – Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft. 82: 87-108.
