Baumarten
Sal-Weide
(Salix caprea)
Die Sal-Weide gehört zu unseren kleineren Bäumen. Sie wird maximal 13 m hoch und um die 60 Jahre alt [1]. Sal-Weiden benötigen nährstoffreichere, frische bis dauerfeuchte Böden. Sie sind sehr frosthart.
Als lichtbedürftige Bäume treten Sal-Weiden häufig in Waldlichtungen auf. Hier keimen ihre staubfeinen Samen z.B. nach Sturmwürfen und anderen Bodenstörungen an offenen Stellen und leiten die Wiederbewaldung ein [2]. Unter dem Schutz solcher Pioniergehölze (bzw. in ihrem Schatten) können Waldbäume wie die Buche sich besser entwickeln als auf offenen Freiflächen. Sie überwachsen die Pioniergehölze binnen weniger Jahre, die dann aufgrund des Lichtmangels absterben.
Das weiche Holz der Sal-Weide ist wie bei anderen Weiden sehr fäulnisanfällig, so dass z.B. Astabbrüche schnell zur Bildung von Höhlen führen können. Die raue, schnell aufreißende Borke bietet außerdem günstige Bedingungen für Flechten und Moose, von denen Sal-Weiden oft sehr üppig bewachsen sind. Die im zeitigen Frühjahr erscheinenden Blüten-Kätzchen sind eine sehr wertvolle Bienenweide – daher sollten Weidenzweige nicht übermäßig für die Vase geschnitten werden.
Ältere und dickere Sal-Weiden findet man über alle Höhenstufen des Osterzgebirges, meistens an Wald- und Wegrändern oder auch auf Steinrücken (regional typischen Lesesteinwällen). Im Freistand können sie eine breite, rundliche Krone ausbilden, während sich diese unter Konkurrenz-Bedingungen eher schmaler, mehr besenartig entwickelt.
Quellen:
[1] Schütt, P. & Stimm, B. 2001. Salix caprea Linné, 1753. – Enzyklopädie der Holzgewächse – 26. Erg.Lfg. 12/01: 1-8.
[2] Tiebel, K., Leinemann, L., Hosius, B., Schlicht, R., Frischbier, N. & Wagner, S. 2019. Seed dispersal capacity of Salix caprea L. assessed by seed trapping and parentage analysis. – European Journal of Forest Research 138: 495–511.