Baumarten
Schwarz-Kiefer
(Pinus nigra ssp. nigra)
Schwarz-Kiefern sind sehr düstere, dunkelgrün, benadelte Bäume die viel gröber verzweigt sind als die einheimische Wald-Kiefer. Ihre Borke ist noch stärker strukturiert und eher schwarz-braun-grau. Die Zapfen sind deutlich größer als bei der Waldkiefer mit weniger spitzen Schuppen. Die Schwarz-Kiefer erreicht maximal 40 m Höhe und kann in Mitteleuropa bis über 500 Jahre alt werden. Ihre Bodenansprüche sind ähnlich gering wie bei der Wald-Kiefer, sie erträgt aber deutlich mehr Hitze und Trockenheit. Außerdem ist sie sehr windfest und voll winterhart [1].
Die Schwarz-Kiefer stammt aus dem südlichen Europa und Kleinasien, mit kleinen Vorkommen in Nordafrika. Ähnlich wie bei der Wald-Kiefer haben sich innerhalb des großen Verbreitungsgebietes verschiedene Varietäten oder Unterarten herausgebildet, die sich etwa in Benadelung, Zapfengröße und Wuchsform wie auch ihrer Frost-Härte deutlich unterscheiden [1]. Bei uns wird fast nur die typische Unterart, die auch als "Österreichische Schwarzkiefer“ (Pinus nigra ssp. nigra) bezeichnet wird, angepflanzt. Weitere Unterarten der Schwarz-Kiefer können beispielsweise im Forstbotanischen Garten Tharandt besichtigt werden.
Im Osterzgebirge wurden Schwarz-Kiefern in den Randbereichen hier und dort auch in Wäldern eingebracht, z.B. an den trockenen Weißeritzhängen bei Tharandt [3]. Noch häufiger sind aber Bäume in Parks und sehr großen Gärten. Die Schwarzkiefer gilt als potenziell invasive Art, also mit möglichen negativen Auswirkungen auf die einheimische Biodiversität. Hier gibt es aber noch einigen Forschungsbedarf [2]. Eine deutliche Tendenz zur Einbürgerung war in Sachsen bisher auch nicht zu erkennen [3].
Offenbar wurden junge Schwarz-Kiefern zu DDR-Zeiten sogar hier und da als Weihnachtsbäume genutzt. Soweit es "inoffizielle“ Bezugsmöglichkeiten gab, waren sie sicher eine willkommene Alternative zur schnell rieselnden Gewöhnlichen Fichte oder der länger haltbaren aber pieksenden Blau-Fichte (Picea pungens var. glauca).
Quellen:
[1] Grossoni, P. 2000. Pinus nigra Arnold, 1785. – Enzyklopädie der Holzgewächse III-1, 19. Erg.Lfg. 03/00: 1-14.
[2] Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W. & Essl, F. 2013. Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. – BfN-Skripten 352: 202 S.
[3] Schmidt, P.A. & Klausnitzer, U. 2001. Die Baum- und Straucharten Sachsens – Charakterisierung und Verbreitung als Grundlagen der Generhaltung. – Schriftenreihe der Sächsischen Landesanstalt für Forsten 24: 1-106.