Baumarten

Spitz-Ahorn

(Acer platanoides)

Der Spitz-Ahorn hat sich in den letzten Jahrzehnten auch im Osterzgebirge stark ausgebreitet und kommt mittlerweile bis in über 750 m Höhe ü.NN. vor [5]. Sehr üppig sind z.B. Vorkommen an den Weißeritzhängen bei Tharandt. Ausgangspunkt waren sicher (auch) Anpflanzungen in Parkanlagen seit dem 19. Jahrhundert [5] , wo der raschwüchsige, mittelgroße Baum (bis 30 m, [4]) bis heute gern verwendet wird.

Besonders attraktiv sind die im Frühjahr (etwa ab April) noch vor dem Laub erscheinenden leuchtend gelb-grünen Blüten. Später entfalten sich die lebhaft-grünen Blätter, die anders als beim Berg-Ahorn glattrandig und handförmig, spitz gelappt sind. Im Herbst verfärben sich die Blätter leuchtend-gelb bis rötlich [4]. Allerdings werden Spitz-Ahorne nicht alt, um 180 Jahre [4]. Auch wenn das helle Holz des Spitzahorns als Werkholz, z.B. für Küchengeräte gut geeignet ist, spielt die forstliche Nutzung eher eine untergeordnete Rolle [4].

Aus ökologischer Sicht verbessert die Streu des Spitz-Ahorns den Waldboden, da sie sich gut zersetzt [4]. Die Blüten werden – anders als bei vielen anderen Waldbäumen – von Insekten bestäubt. Der Spitz-Ahorn gilt als wertvolle Bienenweide und ist auch eine Raupen-Futterpflanzen für einige Schmetterlinge [1]. Für andere Insekten sind Ahorne weniger attraktiv, im Vergleich etwa zu den einheimischen Eichen. Als Samen-fressende Vögel werden immerhin 9 Arten genannt [6]. Auch können sich an den schnell alternden Bäume viele Mikrohabitate bilden. Die Borke bietet günstige Eigenschaften für einen oft artenreichen Moos- und Flechtenbewuchs, gerade auch an Bäumen im Siedlungsbereich oder in Alleen [2].

Mögliche Gründe für die Ausbreitung des Spitz-Ahorns sind zum einen Stickstoff-Einträge [4], die die nährstoffliebende Art sehr begünstigen, vielleicht aber auch der Klimawandel, denn der Spitzahorn gilt als eine relativ wärmeliebende Baumart [4]. Aber es wäre wohl vorschnell, den Spitz-Ahorn als "Gewinner“ des Klimawandels betrachten. Sicherlich ist er etwas weniger Trockenheits-empfindlich als der Berg-Ahorn. Aber im noch wärmeren, inzwischen noch trockeneren, Elbtal sind Spitz-Ahorne zunehmend von der Rußrinden-Krankheit betroffen, deren Ausbruch durch Trockenstress befördert wird [3]. In lichten Laubmischwäldern höherer Lagen mag er aber weiterhin eine größere Rolle spielen.

Quellen:

[1] https://www.naturadb.de/pflanzen/acer-platanoides/#oekologischer_wert – letzter Zugriff: 7.11.2023

[2] Kubiak, D. & Osyczka, P. 2019. Tree avenues as reservoir for epiphytic lichens in deforested landscapes. – Herzogia 32: 398-420.

[3] Ogris, N., Brglez, A. & Piškur, B. 2021. Drought Stress can induce the pathogenicity of Cryptostroma corticale , the causal agent of Sooty Bark Disease of Sycamore Maple. – Forests 12: 377. https://doi.org/10.3390/f12030377

[4] Pietzarka, U. & Roloff, A. 1998. Acer platanoides Linné, 1753. – Enzyklopädie der Holzgewächse III-2, 13. Erg.Lfg. 9/98: 1-16.

[5] Schmidt, P.A. & Klausnitzer, U. 2001. Die Baum- und Straucharten Sachsens – Charakterisierung und Verbreitung als Grundlagen der Generhaltung. – Schriftenreihe der Sächsischen Landesanstalt für Forsten 24: 1-106.

[6] Turček, F.J. 1961. Ökologische Beziehungen der Vögel und Gehölze. – Bratislava: 331 S.

Ergebnisse

Nr. Name Art Gemeinde Gemeindeteil Baumpate

M Mikrohabitat