Esche an der August-Bebel-Straße Bärenstein

An der ansonsten an Gehölzen nicht gerade reichen Bärensteiner Dorfstraße fällt diese hohe Esche mit ihrer großen, symmetrischen und dicht belaubten Krone (> 25 m Durchmesser) als schöner Solitärbaum auf. Anders als bei vielen Vertreterinnen dieser Art zeigen sich (noch) keine Anzeichen von Eschentriebsterben. Möglicherweise sorgen der weite, freie Kronenraum und die gute Wasserversorgung durch den nahen Dorfbach für eine gute Widerstandskraft. 

Sehr förderlich ist auch, dass an dem Baum nur relativ wenige Schnittmaßnahmen durchgeführt wurden/werden mussten. Vor einigen Jahrzehnten erfolgte die Entfernung von einigen Starkästen in mehreren Metern Höhe, um das sogenannte "Lichtraumprofil“ der Straße sowie die Sicherheit der Stromleitungen zu gewährleisten. Die Wunden sind gut verheilt. 
Hingegen gehen ohne Zweifel von der angrenzenden Dorfstraße die „normalen“ Risiken und Beeinträchtigungen aus, denen Straßenbäume heute generell unterliegen (z.B. Tausalzeinträge, Rindenschäden).  Es sollten am besten Schutzvorrichtungen angelegt werden, um ein Anfahren des Baumes durch unachtsame Autofahrer oder ungewollte Stammverletzungen durch den Winterdienst zu verhindern.

Das Alter des Baumes ist schwer zu schätzen, ein Anwohner sprach von "mindestens 200 Jahren“ - was aber möglicherweise zu hoch gegriffen ist. Interessanterweise zeigt die bekannte Rößler-Karte im Jahr 1684 zwar eine ziemlich detailgetreue Darstellung der Bärensteiner Bauernhöfe, jedoch im gesamten Dorf nicht einen Baum [1, Abb. auf dem Einband]! Umfangreichere Baumpflanzungen fanden im Dorf Bärenstein nachweislich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt [1].

Quellen: 

[1]    Richter, H. 2002. 800 Jahre Dorf und Herrschaft Bärenstein. Ortschronik. – Dresden: 183 S.