Am Rande des Heilsberger Parks (Freital-Coßmannsdorf), etwas versteckt hinter Parkbäumen dicht am Ufer der Weißeritz, steht dieser Koloss von einer Buche. Sie ist wohl die dickste Buche Sachsens [1]. Möglicherweise ist sie aber aus der Verwachsung von mehreren Teilstämmen entstanden [3]. Es dürfte sich – bei dem angegebenen Entstehungsjahr 1744 [2] – außerdem um eine der ältesten Buchen Sachsens handeln.
Wie auch bei anderen "eigenwillig" gewachsenen alten Bäumen schwanken hier die Umfangsmessungen verschiedener Bearbeiter stark: wurden 1999 7,4 m angegeben, waren es 2004 8,04 m [2,3]. Bei einem so fortgeschrittenen Alter sind starke Zuwächse bei Rot-Buchen aber unwahrscheinlich. Unsere eigene Messung (2021) kam sogar auf 9,42 m. Ungenauigkeiten sind hier jeweils möglich – zumal man beim Messen immer aufpassen muss, die steile Uferböschung nicht herunter zu fallen. Eine sichere Betrachtung ist aber auch mit Abstand von der Parkseite oder dem gegenüberliegenden Ufer möglich.
Einst über 40 m hoch mit einer Kronenbreite von ca. 26 m [2], wurde der absterbende Baum inzwischen deutlich herunter gestutzt. Nur die untersten, ausladenden Äste sind noch grün und gut belaubt. Der Verfall schreitet weiter fort – sodass man bei der Bildung neuer Mikrohabitate fast zuschauen kann: Immer wieder neue Höhlen, Fruchtkörper verschiedenster Holz-zersetzender Pilze, neue absterbende Äste und Abbruchstellen. Und auch neue Bewohner, wie Spechthöhlen und Insektenlöcher zeigen. Ihr ökologischer Wert nimmt also zu – das mag die Trauer um ihr absehbares Vergehen vielleicht etwas lindern.
Quellen:
[1] https://ddg-web.de/rekordbaeume.html [Filter: Sachsen, Fagus sylvatica] – letzter Zugriff: 01.12.2022
[2] https://ddg-web.de/rekordbaeume.html?VCardId=592 – letzter Zugriff: 01.12.2022
[3] Joos, A. 1999. Ausgewählte dendrochronologische Besonderheiten in und um Tharandt unter besonderer Berücksichtigung der phytopathogenen Pilze. Textbd. + Anh. – Diplomarb. TU Dresden: 208 S.
Informationen
Ort
Freital, Stadt
Hainsberg
Schutz
ND
Patenbaum
nein