Einzelbäume
Fichte am Hinterbärenburger Weg
ART: Gewöhnliche Fichte (Picea abies) Mehr Informationen
Auf den Vorschlag eines ortskundigen Forstbehördenmitarbeiters [1] wurde dieser Baum wegen seiner stattlichen Dimensionen (ca. 1,10 m Brusthöhendurchmesser) 2014 als Naturdenkmal ausgewiesen. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge standen zuvor noch keine Fichten in Höhenlagen über 500 Meter unter ND-Schutz. So lag der Auswahl damals einerseits auch die Hoffnung zugrunde, hier vor Klimawandelfolgen wie Dürren und Borkenkäferkalamitäten etwas besser gewappnet zu sein als dies bei Fichten im Hügelland zu befürchten war - und nun größtenteils schon eingetreten ist.
Andererseits waren schon zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung Vorschädigungen erkennbar: Wipfelbruch und eine ältere Verletzung des Wurzelanlaufs. Insgesamt machte der Baum aber einen durchaus vitalen Eindruck mit dicht benadelter Krone. Seither hat sich der Gesamtzustand beträchtlich verschlechtert. Die oberen 5 bis 7 Meter der Krone sind komplett abgestorben. Da ringsum alle Fichten noch mehr oder weniger gesund erscheinen, ist dies vermutlich nicht auf Kupferstecher- oder anderen "Schädlings“-Befall zurückzuführen, sondern unmittelbare Folge des alten Wipfelbruchs.
Aus der lange zurückliegenden Verletzung des Wurzelanlaufs (sicher ein alter Rückeschaden unsachgemäßer Forstwirtschaft) ist inzwischen eine veritable Fäulnis-Höhlung von vielleicht 50 cm Höhe und 20 cm Tiefe geworden, einschließlich reichlich Mulm im Bodenbereich. Für die längerfristige Sicherung der Standsicherheit trotz fortschreitender Rotfäule im unteren Stammbereich ist es sicher vorteilhaft, dass durch das Absterben des Wipfels der Schwerpunkt des Baumes nach unten verlagert wurde. (Die unteren Äste sind noch normal benadelt).
Schon im Schutzwürdigkeitsgutachten zur ND-Ausweisung stand: "Wegen der anzunehmenden Standfestigkeit und des Abstandes zum nächstliegenden Wanderweg (mind. 50 m) bietet der Baum die Möglichkeit, den Alterungs- und nachfolgenden Zerfallsprozess erlebbar zu machen [2].“ - Dies sollte jedoch nicht heißen, dass diese Prozesse durch weitere forstliche Maßnahmen beschleunigt werden dürfen. Die angrenzend angezeichnete Rückegasse ist mit einem hohen Risiko der weiteren Schädigung des Wurzelbereichs des Naturdenkmals verbunden. Zumal die Fichte am Hinterbärenburger Weg - wie alle 2014 neu ausgewiesenen Naturdenkmale - von der zuständigen Naturschutzbehörde bis Anfang 2023 noch immer nicht mit einem ND-Schild kenntlich gemacht wurde.
Quellen:
[1] Kubatzsch, A. 2010. persönl. Vor-Ort-Termin.
[2] https://osterzgebirge.org/de/nd-fichte-am-hinterbaerenburger-weg/ – letzter Zugriff: 13.03.2023.
Informationen
Ort
Altenberg, Stadt
Oberbärenburg
Schutz
ND
Patenbaum
nein
Basisdaten vom 03.12.2021
Umfang
3.40 m
Durchmesser
1.08 m
Höhe
34 m
Alter
150 Jahre
Zugang
frei