Einzelbäume
Höhenkiefer am Brandweg Schmiedeberg
ART: Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) Mehr Informationen
Im Unterschied zur „normalen“, im Tiefland verbreitete Form der Waldkiefer haben sich bestimmte Bergland-Ökotypen dieser Art an Bedingungen mit Schnee und Eis angepasst. Vertreter der „Mitteldeutschen Höhenkiefer“ zeichnen sich durch langsameres Wachstum, gerade Stämme sowie eine schlanke, feinastige Krone aus. Ihr Habitus entspricht eher dem einer Fichte als einer knorrigen Tieflandskiefer. "Da nur noch sehr wenige autochthone Bestände davon existieren, ist der Erhaltung und Reproduktion unserer Höhen-Kiefer besondere Aufmerksamkeit zu schenken [1].“ Mit ihren langen, astfreien Stämmen sind Höhenkiefern auch forstwirtschaftlich von Interesse.
Eines der Hauptvorkommen im Erzgebirge befindet sich im Langen Grund bei Schmiedeberg. Aber auch andernorts rund um Schmiedeberg findet man schöne Exemplare der "Schmiedeberger Höhenkiefer“. Die stärksten davon auf dem Brand. Vor zehn Jahren wuchsen am Brandweg auf der Nordseite des Berges noch drei große Kiefern, von denen die mächtigste 2014 Naturdenkmal-Status erhielt [3]. Die Baumhöhe von jetzt 29 Metern (bei einem Brusthöhendurchmesser von knapp 90 Zentimetern) kommt dem der bundesdeutschen "Rekordbäume“ dieser Art nahe [2].
Der umgebende Bestand setzt sich aus ungleichaltrigen, aber überwiegend jungen Fichten, Lärchen, Birken und Buchen zusammen. Die beiden anderen Höhenkiefern in der Nachbarschaft sind inzwischen verschwunden, wahrscheinlich einem Sturm zum Opfer gefallen.
Dabei werden Höhenkiefern als eine mögliche forstliche Alternative im Klimawandel diskutiert [5]. Tatsächlich ist auffällig, wie vergleichsweise gut die auf armen Standorten des Ost-Erzgebirges in den Fichtenforsten eingestreuten Kiefern mit den Dürrejahren klargekommen sind. Auch im Forstbezirk Bärenfels setzt Sachsenforst auf "Schmiedeberger Höhenkiefern" als eine wichtige Baumart beim Waldumbau [4].
Quellen:
[1] Hartig, M. 1989. Monographien der forstlich wichtigsten Baumarten. Waldbau-Lehrbrief 5. TU Dresden, Sektion Forstwirtschaft.
[2] https://ddg-web.de/rekordbaeume.html [Filter: Pinus sylvestris] – letzter Zugriff: 04.03.2023.
[3] https://osterzgebirge.org/nd-hoehenkiefer-am-brandweg-schmiedeberg/ – letzter Zugriff: 13.03.2023.
[4] https://www.saechsische.de/plus/neuer-boden-fuer-die-schmiedeberger-hoehenkiefer-1722499.html – letzter Zugriff: 04.03.2023.
[5] Paul, M. 2021. Die Höhenkiefer - eine Baumart (auch) für den Klimawandel. – Deutscher Waldbesitzer 2/21: 36-38.
Informationen
Ort
Dippoldiswalde, Stadt
Schmiedeberg
Schutz
ND
Patenbaum
ja
Basisdaten vom 20.11.2021
Umfang
2.70 m
Durchmesser
0.86 m
Höhe
29 m
Alter
150 Jahre
Zugang
frei