Ergebnisse
Auswertung (Studie) zum Erfassungsstand
Während der Projektlaufzeit 11/2021 bis 06/2023 waren mehrere Mitarbeiter und Beauftragte des Baumdenkmalprojekts im Ost-Erzgebirge unterwegs, um wertvolle alte, markante, seltene oder anderweitig besonders bedeutsame Bäume zu erfassen. Mehr als 150 Gehölze umfasst die Datei inzwischen.
Die Karte zeigt alle Bäume, für die Baumdenkmalpaten gefunden wurden (grüne Tropfen) bzw. noch Baumdenkmalpaten gesucht werden (rote Tropfen).
Hinsichtlich der Repräsentanz der Baumarten konnten einige wesentliche Defizite abgebaut werden. Gezielt wurde nach erfassungswürdigen Exemplaren bisher nicht oder wenig berücksichtigter Arten gesucht. Auch hielten einige “Exoten” Einzug in die Erfassungsdatei. Zum einen ist es sicher sinnvoll, auch deren Verhalten unter mitteleuropäischen und Klimawandel-Bedingungen zu beobachten. Zum anderen sind selbst fremdländische Baumarten in der Lage, wertvolle Mikrohabitate für Tiere und Pflanzen zu bieten. Der Fokus liegt aber nach wie vor auf der heimischen Baumartenpalette.
Erwartungsgemäß dominieren Buche (die potentiell-natürliche Hauptbaumart) mit 39 Exemplaren sowie Eichen (als besonders langlebige, robuste Bäume) mit 41 Bäumen (Stiel- und Trauben-Eiche) und ebenso Linden mit 39 Bäumen (Sommer- und Winterlinde + Hybriden). Mit jeweils über 20 Exemplaren vertreten sind auch Esche und Berg-Ahorn. Als wichtiges Auswahlkriterium galt hier insbesondere die Baummächtigkeit. Von daher sind hier auch die durchschnittlichen Stammumfänge mit 3 bis 4 Metern recht beachtlich (bei Sommer-Linde sogar 4,60 m durchschnittlicher Umfang (in der Regel in 1,30 m Höhe gemessen – sogenannter Brusthöhendurchmesser BHD).
Abhängigkeit Umfang / Baumart
Bei den durchschnittlichen Baumhöhen erreichen, ebenfalls erwartungsgemäß, vor allem die Nadelbaumarten die größten Dimensionen. Wobei leider bisher nur wenige Fichten (durch Trockenheit und Borkenkäfer derzeit akut bedroht) und Tannen (heute seltene, der von Natur aus eine viel größere Rolle zukommen müsste) vertreten sind. Unterrepräsentiert auch die Wald-Kiefer, die mit ihrer spezifischen Wuchsform “Schmiedeberger Höhenkiefer” ebenfalls beachtliche Größen erreichen kann.
Abhängigkeit Höhe / Baumart
Schwieriger ist es, unter den relativ kurzlebigen Pioniergehölzen “denkmalwürdige” Vertreter zu finden. Im Falle von Sand-Birken und Sal-Weiden haben es einige wenige Bäume auf die Liste geschafft. Besonders kritisch erscheint nach wie vor die Situation bei der Eberesche – als Vuchelbeerbaam immerhin eine Charakterart des Erzgebirges. Von den eigentlich als sehr genügsam bekannten Vogelbeerbäumen gibt es kaum noch ein älteres Exemplar, das einerseits eindrucksvoll genug ist, um als “Baumdenkmal” gelten zu können, andererseits aber auch Hoffnung auf noch mindestens zehn weitere Lebensjahre verspricht.