Wertvolle Bäume
Bäume als Lebensräume
Schon auf den ersten Blick unterscheiden sich junge und alte Bäume deutlich – etwa in der Größe und der Wuchsform. Bei näherem Hinsehen zeigen alte Bäume aber noch viele besondere Strukturen, die jüngeren Bäumen weitgehend fehlen. Dazu gehören beispielsweise Höhlen, abgestorbene Äste, eine aufreißende Borke. Schon hier bieten sich Lebensräume für verschiedenste Tierarten. Auch weitere Anzeichen von Besiedlung und Nutzung durch Tiere, Pflanzen und Pilze konzentrieren sich auf alte Bäume. Dazu gehören gerade auch solche Exemplare, die in Wirtschaftswäldern eher selten sind, wo die meisten Bäume bisher so ein „überreifes“ Stadium gar nicht erreichen konnten. Umso wichtiger sind hier wenigstens einzelne Habitatbäume, die solche Mikrohabitate aufweisen, wozu eben nicht nur Höhlen gehören.
Aus wissenschaftlicher Sicht bieten Mikrohabitate auch die Möglichkeit, potenzielle Vorkommen spezialisierter und seltener, aber oft unscheinbarer Arten indirekt nachzuweisen. So bieten die Fruchtkörper einiger Holzpilze vielen Insektenarten eine Nahrungsgrundlage und Mulm-Höhlen sind auch für Experten ein wichtiger Hinweis, dass solche von seltenen Käferarten besiedelt sein können. Während das insbesondere für Buchenwälder schon gut bekannt ist, fehlen solche Daten teilweise noch für andere einheimische Baumarten, umso mehr für viele angepflanzte, gebietsfremde Baumarten.