Baumarten

Europäische Lärche

(Larix decidua)

Die Europäische Lärche ist die einzige in Mitteleuropa einheimische sommergrüne Nadelbaumart. Im Herbst verfärben sich die in Kurztrieben büschelig angeordneten Nadeln leuchtend goldgelb und fallen dann ab. Attraktiv ist außerdem der hellgrüne, zarte Austrieb im Frühjahr. Dann erscheinen auch die weiblichen, dunkelrosa Blütenstände, denen vergleichsweise kleine, bräunliche Zapfen folgen. Ihre Wuchsform ist der Fichte ähnlich, die Verzweigung aber sehr viel feingliedriger. Die Äste stehen in Quirlen, und sind an den Enden oft nach oben gebogen. Die Seitenzweige sind sehr dünn und hängen etwas über. Im Alter lockert sich die Krone stark auf. Lärchen können über 50 m Höhe erreichen, und werden 600 bis 800 Jahre alt; auch von Exemplaren mit (angeblich) 2000 Jahren Alter wird geschrieben [2].

Entgegen ihres Namens hat die Europäische Lärche nur ein relativ kleines natürliches Verbreitungsgebiet, das auch den deutschen Alpenraum einschließt [2]. Somit müsste sie für Sachsen eigentlich als gebietsfremde Art gelten. Hier wurde sie seit dem 18. Jahrhundert als Forstbaum gepflanzt, verstärkt Anfang des 19. Jahrhunderts [4]. Nobbe [3] kommentiert das rückblickend so: "Selbst die […] "Lärchenmanie“ zu Anfang unseres Jahrhunderts hat zweifellos ihr Gutes gehabt; sie hat manchen schönen Lärchenbaum an seinen richtigen Platz gebracht, wo derselbe, unbeirrt durch den Lärchenkrebs, die Lärchen-Miniermotte und die Lärchen-Blattlaus, seinen Beruf als „deutsche Zeder“ mit kräftigem Wuchse und vortrefflichen Holze erfüllt.“ Hieraus kann man schließen, dass damals wohl vorwiegend Herkünfte aus den West-Alpen verwendet wurden, die besonders anfällig für den von Pilzen hervorgerufenen Lärchen-Krebs sind. Lärchen aus den Karpaten, der Tatra oder dem polnischen Tiefland sind kaum von Krebs betroffen [2].

Ähnlich wie im Elbsandsteingebirge [4] wurde die Lärche auch im Osterzgebirge großflächig angebaut. Aufgrund ihrer etwas höheren Toleranz gegenüber Rauchgasbelastung erfuhr sie besondere Aufmerksamkeit. Ein schöner Lärchenforst findet sich zum Beispiel nahe dem Kurort Hartha (Waldhäuser). Während die Altbäume im Wald alle auf Pflanzung zurückgehen, findet sich hier und da auch Naturverjüngung. Da Lärchen aber einen sehr hohen Lichtbedarf haben, werden sie sich nur an extremen, offenen Standorten ohne waldbauliche Unterstützung halten können. Die Samen keimen am besten auf offenen Mineralböden, bei einer dichten Kraut- und Moos-Schicht sterben aber schon die Keimlinge später fast vollständig ab [1].

Quellen:

[1]   Ellenberg, E. & Leuschner, C. 2010. Vegetation Mitteleuropas, 6. Aufl. – Stuttgart: 1334 S.

[2]   Geburek, T. 2002. Larix decidua Miller, 1768. – Enzyklopädie der Holzgewächse III-1, 29. Erg.Lfg. 9/02: 1-10.

[3]   Nobbe, F. 1895. Welche fremdländischen Holzarten können für Sachsen Bedeutung gewinnen [Vortrag + Diskussion]? – Bericht über die 40. Versammlung des Sächsischen Forstvereins: 74-99.

[4]   Schmidt, P.A. & Klausnitzer, U. 2001. Die Baum- und Straucharten Sachsens – Charakterisierung und Verbreitung als Grundlagen der Generhaltung. – Schriftenreihe der Sächsischen Landesanstalt für Forsten 24: 1-106.

Ergebnisse

Nr. Name Art Gemeinde Gemeindeteil Baumpate

M Mikrohabitat

Bild: Sebastian Dittrich