Lärche vor der ehemaligen Försterei Oberfrauendorf

Die mächtige, freistehende Lärche auf einer nach Westen leicht ansteigenden Rasenfläche befindet sich auf einem Privatgrundstück, ist aber vom Weg aus gut anzuschauen. Sie war ursprünglich Teil einer Zweiergruppe. Beide Lärchen flankierten gleichsam als "Torwächter“ die Zufahrt zur früheren Försterei (heute Wohnhäuser, An der Lockwitz 52) und prägen seit langem das Ortsbild von Oberfrauendorf [1]. Der weiter hangabwärts stehende Schwester-Baum wurde möglicherweise bei Ausschachtungsarbeiten im Wurzelbereich geschädigt, neigte sich später bedenklich nach Norden zum Fahrweg hin und musste entfernt werden.

Beide Lärchen sind nachweislich vor 1960 – und wohl auch später – stark aufgeastet worden. Immer wieder sind dem Stamm aber neue Äste entsprungen, die bei dieser Lärche heute tief reichen und zu einer recht geschlossenen, harmonischen Kronenform beitragen. Aufgrund des weitgehenden Freistandes ist die Krone breiter entwickelt als bei Lärchen in Waldbeständen. Zugleich ist der Stamm kräftiger, aus einer leichten Neigung unten aber sehr gerade gewachsen. Die Höhe ist mit rund 24 m hingegen eher bescheiden. Hangseitig findet sich ein (sicherlich unbedenklicher) Tumor am Stamm.

Einige dürre Zweigspitzen deuten auf Trockenstress im Sommer 2022, vielleicht auch schon früher, hin. Inwieweit sich daraus dauerhafte Vitalitäts-Einschränkungen der geschätzt 140 Jahre alten Lärche ergeben, werden die kommenden Jahre zeigen. Auch sonst macht der Baum mit schwer zersetzlicher Nadelstreu und abfallendem Feinreisig den Eigentümern einige Arbeit. Eine behutsame Aufastung zum Fahrweg hin würde seine Wirkung etwas beeinträchtigen, aber den Zugang der Anwohner und Lieferanten zum Grundstück sehr erleichtern.

Quelle:

[1]    https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/33095654/df_hauptkatalog_0353850 – letzter Zugriff: 31.08.2022