Trauben-Eiche am Neumeister-Weg bei Tharandt

Folgt man dem Leitenweg im Naturschutzgebiet „Weißeritztalhänge“ bei Tharandt in Richtung Edle Krone, passiert man Waldbestände mit Buchen, Eichen und Hainbuchen an den steilen, West-exponierten Hängen. Ein kleines Hinweis-Schild markiert schließlich den Einstieg zum schmalen Neumeister-Weg, der weiter hangaufwärts zunächst parallel zum Leitenweg verläuft.

Teils nur eine schmale Stiege die fast zwischen Jungbuchen verschwindet, führt der Weg auch an einer kleinen Blockhalde vorbei, in der diese starke Trauben-Eiche wurzelt und sich an Gneis-Blöcken verschiedener Größe regelrecht festkrallt. Ausgehend von einer breiten Basis scheint sich der Stamm regelrecht in die Höhe zu schrauben. Der Baum dürfte eine der mächtigsten Trauben-Eichen im Naturschutzgebiet sein. Aufgrund starker Konkurrenz durch die Nachbarbäume ist die Krone jedoch schlank und etwas einseitig ausgebildet.

Auch die heute vergleichsweise naturnahen und kaum noch genutzten Waldbestände an den Weißeritzhängen zeigen Spuren menschlichen Einflusses, wozu sicher auch der hohe Anteil der Eichen an den Beständen zählt. Während die Rot-Buche in auf größerer Fläche die natürlich dominierende, fast alleinherrschende Baumart wäre, dürften sich Eichen vor allem in flachgründigen, vergleichsweise trockenen Bereichen weiterhin gut halten können. Vielleicht könnte die Trauben-Eiche aber darüber hinaus langfristig die Vorherrschaft übernehmen, toleriert sie doch weitaus mehr Trockenheit als die Rot-Buche, die auch an den Weißeritzhängen 2022 teils starke Dürreschäden zeigte.