Einzelbäume

Schneeglöckchenbaum im Forstbotanischen Garten Tharandt

ART: Carolina-Schneeglöckchenbaum (Halesia carolina)

Dieser 1843 gepflanzte recht kleine, breiter als hohe Schneeglöckchenbaum kann tatsächlich als Baum gelten, während viele Exemplare dieser Art eindeutig als Sträucher anzusehen sind [2]. Er ist eine der Hauptattraktionen im Forstbotanischen Garten Tharandt und ihn gegenüber wurde auch die Büste von Professor Judeich platziert, einer der früheren Direktoren der Forstakademie Tharandt.

Zur kurzen Blütezeit um Mitte Mai herum erfreuen sich viele Besucher*innen an den zarten weißen Blüten, die auch von Bienen besucht werden. Danach könnte man ihn beinah übersehen. Nach dem Laubfall kann man auch die recht großen braunen Flügel-Früchte erkennen, die beispielsweise von Eichhörnchen geschätzt werden. An Habitatstrukturen fällt insbesondere der hohle Stamm auf, der wohl auf Stammhöhlen zurückgeht, die seit den späten 1970er Jahren nachweisbar sind [3]. An den Innenwänden finden sich zudem Insekten-Bohrlöcher. Die Restwandstärke (Anteil gesunden Holzes am Stammquerschnitt) liegt inzwischen bei unter 10 %. Das gilt aufgrund der geringen Höhe des Baumes aber nicht als Stabilitätsrisiko [2].

Die übrige Entwicklung der letzten Jahrzehnte liest sich dennoch wie eine Kranken-Akte: offenbar gab es bereits im Winter 1940 einen Zusammenbruch, und 1951 einen weiteren aufgrund von Hallimasch-Befall. 1999 wurde der Runzelige Schichtpilz (Stereum rugosum), ein Weißfäule-Erreger, festgestellt [1]. Das mag sich jeweils auf einzelne Teilstämme beziehen, deren Reste an der Basis noch erkennbar sind. Dennoch hält sich der Baum, sicherlich aufgrund beherzter Pflege-Eingriffe (v.a. Einkürzungen), immer noch wacker. Die für die Art angenommene maximale Lebenserwartung von 100 Jahren [4] hat er längst überschritten.

Quelle:

[1]   Joos, A. 1999.  Ausgewählte dendrochronologische Besonderheiten in und um Tharandt unter besonderer Berücksichtigung der phytopathogenen Pilze. Textbd. + Anh. – Diplomarb. TU Dresden: 208 S.

[2]   Roloff, A. (Hg.) 2020. Die starken Bäume Deutschlands. – Wiebelsheim: 272 S.

[3]   http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90055507 – letzter Zugriff: 30.08.2022

[4]   https://plants.ces.ncsu.edu/plants/halesia-carolina/ – letzter Zugriff: 30.08.2022

Informationen

Ort

Tharandt, Stadt
Tharandt

Schutz

-

Patenbaum

nein

Standort

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Naturdenkmal: Naturdenkmal hat Pate:
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