Apfelbaum bei Somsdorf

Entlang der Feldwege, die von Somsdorf aus strahlenförmig über die umgebende fruchtbare Hochebene verlaufen, finden sich viele wertvolle alte Obstbäume. Dazu gehört auch dieser sehr alte, etwas geneigte Apfelbaum, wohl einer der dicksten in der Gegend. Es ist denkbar, dass er noch zur ersten, spärlich mit Fotos dokumentierten Generation von Obstbäumen gehört, die schon in den 1920er Jahren an den Feldwegen standen [2]. Spätestens nach 1945 wurden die Feldwege dann dicht mit weiteren Obstbäumen gesäumt.

Deutliche Zeichen verminderter Vitalität des Apfelbaumes sind die vielen dürren Äste. Am Stamm finden sich außerdem mehrere Fruchtkörper Holz-zersetzender Pilze (Porlinge). Zusammen mit einigen kleinen und größeren Höhlen tragen sie jedoch auch zu einem hohen ökologischen Wert bei. Außerdem ist die Rinde mit vielen verschiedenen Flechten und Moosen bewachsen.

Zusammen mit dem Blütenschmuck im Frühjahr, denen später auch noch einige Äpfel folgen präsentiert sich hier ein prächtiger Veteran, dessen Lebenskraft zwar nachlässt, der aber noch viel Biodiversität ermöglicht. Zugleich finden sich in der Umgebung noch einige weitere alte Apfelbäume und viele nachgepflanzte junge Apfelbäume. So ist eine Habitat-Kontinuität für viele Bewohner der Obstbäume sichergestellt, die nach deren Absterben (und Fällung) schon vielerorts verschwunden sind [1].

Quelle:

[1]   Hintermeier, H. & Hintermeier, M. 2017. Streuobstwiesen. Lebensraum für Tiere. 2. Aufl. – München: 216 S.

[2]   https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/72006275 – letzter Zugriff: 16.01.2023