Walnuss-Baum unter dem Schloss Dippoldiswalde

Im Winkel zweier Böschungsmauern unterhalb des Schlosses Dippoldiswalde, am oberen Ende der Bahnhofstraße, wächst dieser Baum mit einer lockeren Krone. Der kurze, geneigte Stamm ist hinter den tiefhängenden Zweigen mit der kräftig grünen Belaubung verborgen. Dieses Exemplar ist wohl einer der wenigen öffentlich zugänglichen Nussbäume im Osterzgebirge. Weitere, teils auch noch größere Bäume wachsen auf Privatgrundstücken.

Abgesehen von wenigen dürren Zweigen ist seine Vitalität kaum eingeschränkt. Im Jahr 2022 trug der Baum zahlreiche Nüsse (eigentlich Steinfrüchte); nach dem Laubfall zeigte sich ein kleines Vogelnest in der Krone. Da aus dem Fall-Laub und den Wurzeln des Waldnuss-Baums der Hemmstoff Juglon freigesetzt wird [2], ist direkt unter der Krone kaum Rasen vorhanden. Auffällig sind hier hingegen die flächendeckenden Blätter des anscheinend toleranteren Huflattichs, der noch vor der Laubentfaltung des Nussbaums im Frühling blüht.

Um 1900 befand sich in diesem Bereich ein lockeres Gehölz, sicher aber kein Nussbaum [1]. Ein sehr großer, markanter Nussbaum stand aber damals etwas höher am Schloss. Der heutige Baum, sicher weniger als 100 Jahre alt, könnte ein Sämling dieses inzwischen verschwundenen Altbaumes sein.

Quellen:

[1]   https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71824479/df_bs_0002706 – letzter Zugriff: 02.01.2023

[2]   Pretzsch, H. 1995. Juglans regia Linne, 1753. – Enzyklopädie der Holzgewächse 2. Erg.Lfg. 10/95: 1-16.