Einzelbäume

Alte Esche Ortsmitte Kipsdorf

ART: Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior) Mehr Informationen

Mit ziemlich genau 5 Metern Umfang dürfte der markante Baum auf dem kleinen Dorfplatz in Kipsdorf zu den dicksten Eschen im Ost-Erzgebirge gehören (wobei die Art aber noch mächtiger werden kann: der sächsische Rekordhalter steht an der Elbe bei Belgern und bringt es auf 7 m Umfang!) [1].  

Dabei ist der Kipsdorfer Esche in den letzten Jahren und Jahrzehnten recht übel zugesetzt worden! In der Krone wurde wiederholt und meist offenbar wenige fachmännisch herumgesägt, um die hindurchführenden Leitungen frei- und für die darunter parkenden Autos Gefahren fernzuhalten. Die Straßenbefestigung führt in einer Kurve unmittelbar am Stammfuß herum - mit einer neuen Asphaltdecke ist man vor wenigen Jahren der altehrwürdigen Dame noch näher auf den Leib gerückt. Dies bedeutet: von hangaufwärts steht den Wurzeln des Baumes kaum Wasser zur Verfügung, was diese aller Wahrscheinlichkeit nach hat verkümmern lassen. Dies wiederum ist weder der ausreichenden Versorgung mit Wasser und Nährelementen, noch der Standfestigkeit der Esche förderlich!

Darüberhinaus erhöht die direkt angrenzende Straßen-/Parkplatzfläche das Risiko von Stammverletzungen. 2010 stand die Kipsdorfer Esche mit auf der Kandidatenliste für neue Baumnaturdenkmale. Die zuständige Naturschutzbehörde hatte die Unterschutzstellung damals dann aber verworfen, weil erstens solche Naturdenkmale im Siedlungsraum hohe Pflegekosten ("Verkehrssicherung“) verursachen. Zweitens sahen damals die Perspektiven für die Kipsdorfer Esche auch wirklich nicht gut aus: am Stammfuß klaffte eine noch recht frische Auffahr-Wunde.

Und im Kronenbereich gab es die ersten Anzeichen des Eschentriebsterbens (eine in der Nähe stehende Esche war bereits heftig befallen).

Doch die alte Kipsdorfer Esche hat all die Qualen bisher erstaunlich und erfreulich gut wegstecken können. Die große Wunde am Stammfuß konnte der Baum verheilen. Die Anzeichen des Eschentriebsterbens waren 2022 nicht mehr zu erkennen. Die Krone erscheint trotz der vorausgegangenen Dürrejahre (und der durch die Asphaltdecke eingeschränkten Wasserversorgung) dichter und vitaler als zuvor. Gegenüber 2020 hat der dicke Baum sogar nochmal 20 cm an Stammumfang zugelegt!

Die alte Esche in Kipsdorf ist wahrlich ein erstaunliches Gehölz. Ihr sollte in Zukunft mehr Obacht zukommen!

Quellen:

[1]   https://ddg-web.de/rekordbaeume.html [Filter: Fraxinus excelsior] – letzter Zugriff: 27.02.2023.

Informationen

Ort

Altenberg, Stadt
Kipsdorf, Kurort

Schutz

-

Patenbaum

nein

Standort

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Naturdenkmal: Naturdenkmal hat Pate:
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