Einzelbäume

Berg-Ahorn Naundorfer Park

ART: Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) Mehr Informationen

Für Freunde schöner Bäume ist der Park am ehemaligen Schloss Naundorf bei Schmiedeberg ein ganz besonders lohnendes Ausflugsziel. Zu verdanken ist dies heute vor allem dem umsichtigen Wirken des Heimatvereins Otto's Eck und seinen vielfältigen Initiativen [1].

1846 hatte der "Ökonomierat" Wilhelm Eduard Otto das Rittergut Naundorf gekauft. Unmittelbar danach begann er, den nördlich ans Schloss angrenzenden Baumbestand zu einem Landschaftspark umzugestalten [2]. Neben einigen bemerkenswerten Ziergehölzen (z.B. "Irische Eibe") bilden heimische Baumarten einen nahtlosen Übergang zum anschließenden Laubmischwald [3]. Zu besonders mächtigen Dimensionen sind dabei mehrere Buchen herangewachsen (siehe auch die Buche im Naundorfer Park).

Am Rande des Baumbestands wächst auch einer der mächtigsten Berg-Ahorne im mittleren bis oberen Ost-Erzgebirge, mit immerhin knapp 3.90 m Stammumfang und fast 30 Metern Höhe. Weit ragen seine starken Äste auf die angrenzende Wiesenfläche hinaus. Gemeinsam mit den Kronen der beiden rechts und links danebenstehenden Bäume (große Rot-Buche und kleinere Rosskastanie) bilden sie ein dichtes Laubdach.

2022 brütete hier unter anderem ein Ringeltaubenpärchen, als Nahrungsgast findet sich - neben weiteren Vogelarten - der Grünspecht ein. Besonders wertvoll sind solche Habitatkomplexe für viele Fledermausarten. Per Batcorder konnten hier mindestens vier Arten nachgewiesen werden: Bart-, Zweifarb-, Rauhaut- und Zwergfledermaus. Wahrscheinlich gibt es zumindest ein Zwergfledermausquartier in unmittelbarer Nähe, denn die Bäume wurden nach dem Ausfliegen konstant zur Nahrungssuche angeflogen. Möglicherweise bietet der Bestand aber auch Quartier-Habitate für weitere (waldbewohnende) Fledermausarten [4]. 

Damit der Berg-Ahorn und die anderen prächtigen Parkbäume am Wiesenrand  auch in Zukunft gut gedeihen können, ist bei der Mahd und sonstigen Flächenpflege auf maximale Schonung des Wurzelraumes zu achten. Der erfahrene Park-Dendrologe Rudolf  Schröder empfiehlt: "Die Wiesenfläche in 5 m Radius um den Baum mit 10 cm Erde abdecken, um die Wurzeln vor Mähgeräten zu schützen" [5].  Sicherlich günstig wirkt sich die in den letzten Jahren praktizierte Schafbeweidung aus, denn auch Bäume brauchen Nährstoffe.

Quellen:

[1] http://ottos-eck.de

[2] Naundorfer Heimatverein "Otto's Eck" e.V. (ohne Jahr). Besuchen Sie "Otto's Eck" im Schlosspark Naundorf. Faltblatt

[3] Grüne Liga Osterzgebirge (Hrsg.), 2007. Naturkundliche Wanderziele. Band 3 Naturführer Ost-Erzgebirge. Sandstein Verlag Dresden, S.391

[4] Naturschutzinstitut Freiberg, 2022, Erfassungen zur Nutzung von Baumdenkmalen im Osterzgebirge durch Vögel und Fledermäuse.

[5] Schröder, Rudolf, 2007, unveröffentlichte Karteikartensammlung zu besonderen Bäumen im Umkreis von Dresden

Informationen

Ort

Dippoldiswalde, Stadt
Naundorf

Schutz

-

Patenbaum

ja

Basisdaten vom 20.03.2022

Umfang

3.85 m

Durchmesser

1.23 m

Höhe

29 m

Alter

280 Jahre

Zugang

frei

Standort

Scroll/Grösse ändern: Zwei Finger oder +STRG

Naturdenkmal: Naturdenkmal hat Pate:
Kein Naturdenkmal: Kein Naturdenkmal hat Pate:

jens010_Bergahorn Naundorf Sommer
Foto Sebastian Dittrich