Der Rot-Buche wird seitens Forstwirt- und Wissenschaft zugestanden, dass sie unter natürlichen Bedingungen die vorherrschende Baumart der mittleren Berglagen wäre. Doch bei über 750 Metern Höhenlage, wie hier im Pfarrwasser-Quellgebiet zwischen Fuchshübel und Kohlhaukuppe, geht ihre natürliche Wuchskraft zurück, und auch von Natur aus würde die Fichte mit zunehmender Höhe übernehmen. Zumal unter den sauer-mageren Bodenbedingungen des hier anstehenden Quarzporhyrgesteins. Als „potentiell natürliche Vegetation“ wurde hier ein eng verzahntes Mosaik von verschiedenen Fichten-Buchenwald- und Fichtenwaldgesellschaften postuliert [4] („typischer Fichten-Buchenwald“, „Ebereschen-Fichtenwald“, „Wollreitgras-Fichtenwald“ u.a.) [1].
Wirklich erstaunlich, zu welchen Dimensionen hier dennoch Buchen heranwachsen können. Mit 3,80 m Umfang bei immerhin 20 m Baumhöhe dürfte das Exemplar am Sommerweg zu den größten seiner Art in dieser Höhenlage und unter diesen Bodenbedingungen gehören.
Obwohl der große, sich in etwa drei Metern Höhe in zwei große, aufstrebende Hauptäste teilende Baum direkt am Wanderweg Zinnwald - Geising wächst, fand er bisher noch nirgends Erwähnung. Beachtung in gewissem Sinn jedoch schon: ziemlich grob wurden Äste auf der Wanderwegseite abgesägt. Die entstandenen Wunden sind der Gesundheit der Buche auf keinen Fall zuträglich.
Der Sommerweg bildet hier die Grenze des relativ neuen, weiträumigen Naturschutzgebiets „Grenzwiesen Fürstenau-Fürstenwalde“ [3] (die Baumdenkmalbuche dürfte damit knapp außerhalb stehen). In diesem NSG ist auch das ehemalige Flächennaturdenkmal „Wiese am Sommerweg“ mit aufgegangen [2]. Dieser auch als „Pfarrwiese“ bezeichnete Komplex ausgesprochen artenreicher Berg- und Nasswiesen mit einigen botanischen Kostbarkeiten erstreckt sich ganz in der Nähe der Buche.
Quellen:
[1] https://geoportal.sachsen.de/, Potentielle natürliche Vegetation – letzter Zugriff: 25.02.2023.
[2] https://osterzgebirge.org/fnd-wiese-am-sommerweg/ – letzter Zugriff: 25.02.2023.
[3] https://osterzgebirge.org/grenzwiesen-fuerstenau-fuerstenwalde/ – letzter Zugriff: 25.02.2023.
[4] Schmidt, P.A. et al., 2002. Potentielle Natürliche Vegetation Sachsens mit Karte 1: 200.000. Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege 2002. Hrsg. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie. – Dresden: 231 S.
Informationen
Ort
Altenberg, Stadt
Zinnwald–Georgenfeld
Schutz
-
Patenbaum
ja
Basisdaten vom 21.03.2022
Umfang
3.80 m
Durchmesser
1.21 m
Höhe
20 m
Alter
150 Jahre
Zugang
frei