Spitz-Ahorn am Hang über der Wilden Weißeritz, Tharandt

Dieser Spitzahorn fällt besonders zur Blütezeit auf, wenn er sich im gelben Blütenkleid deutlich gegenüber dem übrigen, noch unbelaubten Hangmischwald abhebt. Er ist leicht auszumachen, wenn man über das Dach des Discounters an der Dresdner Straße nach Süden den Hang hinauf schaut. Der Baum gehört nicht zu den stärksten und ältesten Exemplaren ist aber ein schöner Vertreter dieser eher kurzlebigen Baumart. Da der untere Stamm durch das Unterholz stark beschattet ist, wachsen hier vergleichsweise wenige Flechten und Moose. An Mikrohabitaten ist insbesondere eine kleine Dendrothelme (Wassertümpel) zu erwähnen, die sich durch eine nach oben geöffneten Höhlung in einer Astbruchstelle gebildet hat.

Spitzahorne waren an den Weißeritzhängen vor Jahrzehnten noch recht selten [1]. Grund für ihre starke Zunahme dürften Nährstoffeinträge aus der Luft sowie durch Ausschwemmungen aus den oberhalb gelegenen Landwirtschaftsflächen sein. Hierdurch wird die Nährstoffversorgung großflächig deutlich erhöht, so dass sie den hohen Ansprüchen des Spitzahorns genügt. Als lichtbedürftiger, schnellwüchsiger Pionier konnte der Spitzahorn in den relativ lichten Hangmischwäldern gut Fuß fassen. Wie häufig er inzwischen geworden ist zeigt sich sowohl im Frühjahr zur Blütezeit als auch im Herbst mit der Laubverfärbung.

Quellen:

[1]   Müller-Stoll, W. & Hartmann-Dick, U. 1992. Pflanzensoziologische Untersuchungen der Laubwald-Gesellschaften der Umgebung von Tharandt bei Dresden. – Folia Geobot. Phytotax. 27: 1-48.