Einzelbäume
Graue Douglasie nahe Kreuzvier im Tharandter Wald
ART: Graue Douglasie (Pseudotsuga menziesii var. caesia) Mehr Informationen
Diese große, vitale Douglasie ist wohl das schönste Exemplar in einem Altbestand unweit dem Emissionsökologischen Prüffeld der TU Dresden im Tharandter Wald. Sie erhebt sich dabei deutlich über die Nachbarbäume, die aber den Blick auf den Stamm teilweise verstellen. Anders als bei den meisten Douglasien im Umkreis sind die Nadeln deutlich grau-grün und nicht dunkel-grün getönt – somit dürfte sie eher eine "Graue Douglasie“ sein. Die Zapfen ähneln aber jenen der Grünen Douglasie (Pseudotsuga menziesii var. menziesii) [3].
Im oberen Drittel der lockeren, hoch ansetzenden Krone finden sich reichlich Zapfen. Weiterhin fällt eine kleine Stammfuß-Höhle auf. Auf einer zu Tage tretenden Hauptwurzel hat sich ein etwa 80 cm breiter Tumor gebildet dessen grob strukturierte Oberseite mit Zypressen-Schlafmoos (Hypnum cupressiforme) bedeckt ist, während seine regengeschützten Seiten mit bläulich-grün getönten, Wattigen Staubflechten (Lepraria finckii) bewachsen sind. An der Stammbasis ist ein etwas (eingetrockneter) Harzfluss feststellbar.
Die Altbäume waren nach den Forsteinrichtungsdaten im Erfassungsjahr (2022) 138 Jahre alt [1] – damit gehören sie zu den ältesten Douglasien im Tharandter Wald und im Osterzgebirge insgesamt. Der Bestand liegt im Bereich der früheren Forst-Abteilung 29, wo 1884 das zweite Mal Douglasien im Tharandter Wald gepflanzt wurden [2].
Auf der vom Weg abgewandten Seite tragen die größeren Bäume auf der Borke gelbe Nummern (hier: ‚541‘); Ein Hinweis auf frühere Forschungsaktivitäten, die gegenwärtig aber ruhen. Sicherlich wäre es reizvoll, sich nicht nur mit dem Zuwachs der Douglasie zu beschäftigen, sondern auch ihrer Naturverjüngung – die hier insbesondere in lichten Bereichen sehr üppig ist.
Quellen:
[1] Leschke, K. & Hilmers, T. 2014. Ertrags- und Anbaupotential der Douglasie in Sachsen: dargestellt am Beispiel von zwei Versuchsflächen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. – Masterarb. TU Dresden: 127 S.
[2] Nobbe, F. 1895. Welche fremdländischen Holzarten können für Sachsen Bedeutung gewinnen [Vortrag + Diskussion]? – Bericht über die 40. Versammlung des Sächsischen Forstvereins: 74-99.
[3] Schmidt, P.A. & Schulz, B. (Hg.) 2017. Fitschen Gehölzflora, 13. Aufl. – Quelle und Meyer, Wiebelsheim: 996 S.
Informationen
Ort
Tharandt, Stadt
Kurort Hartha
Schutz
-
Patenbaum
nein