Der schlanke Ginkgo-Baum mit den unverkennbaren fächerförmigen Blättern zeigt im Herbst eine leuchtende gelbe Blattfärbung. Zusammen mit der dicken Rot-Buche an der Weißeritz, einer alten Schwarz-Kiefer und einer inzwischen abgestorbenen Trauerbuche gehört er zu den vier Bäumen im Heilsberger Park, die als Naturdenkmal geschützt sind. Seine Pflanzung datiert aber eher um 1850, also nicht in die Gründungszeit des Landschaftsparks [5].
Ginkgo-Bäume können ein hohes Alter erreichen – sogar mehrere Jahrtausende [3]. Damit gehört dieser Baum noch zu den jüngeren Individuen. Sein Zuwachs verläuft offenbar unregelmäßig: Von 2,24 m im Jahr 1998 [2] über 2,42 m in 2004 und 2,72 m in 2007 [4,5] hat er inzwischen (2022) 2,79 m erreicht. Damit gehört er sicherlich nicht zu den stärksten Ginkgo-Bäumen in Sachsen [1], dürfte aber der größte Vertreter seiner Art im Osterzgebirge sein.
Von der Krone sind schon in den 1990er Jahren Äste abgebrochen [2], vor 2007 dann die Kronenspitze in 20 m Höhe. Danach hat sich eine gute Sekundär-Spitze gebildet [4]. Zuletzt ist ein Starkast nach einem Herbststurm in 2021 abgebrochen. Ältere Verletzungen sind jedoch z.T. auch schon sehr gut überwallt. Leider wird der Baum seitlich von Nachbarbäumen bedrängt. Auch die Pflanzung jüngerer Ginkgo-Bäume in die nahe Wiesenfläche erscheint etwas unglücklich, da so eine Sichtachse auf diesen Baum mittelfristig blockiert wird.
Quellen:
[1] https://ddg-web.de/rekordbaeume.html [Filter: Ginkgo biloba, Sachsen] – letzter Zugriff: 01.12.2022
[2] Joos, A. 1999. Ausgewählte dendrochronologische Besonderheiten in und um Tharandt unter besonderer Berücksichtigung der phytopathogenen Pilze. Textbd. + Anh. – Diplomarb. TU Dresden: 208 S.
[3] Lin, H.-Y., Li, W.-H., Lin, C.-F., Wu, H.-R. & Zhao, Y.-P. 2022. International biological flora: Ginkgo biloba. – Journal of Ecology 110: 951-982.
[4] Schröder, R. 2007. Ginkgo Freital OT Hainsberg. Aufnahme 09.02.2007. – Karteikartensammlung zu besonderen Bäumen im Umkreis von Dresden, Privatarchiv (unveröffentlicht).
[5] StUFA Radebeul (Hg.) 2004. Naturschutz regional: Baum-Naturdenkmale in der Region Oberes Elbtal/Osterzgebirge. – Radebeul: 137 S.
Informationen
Ort
Freital, Stadt
Hainsberg
Schutz
ND
Patenbaum
nein