Berg-Ulme in Langenau

Der große Baum mit einer etwas einseitigen Krone gehört sicherlich zum Altbestand des ehemaligen Rittergutes in Oberlangenau. Abweichend von dem Hinweisschild kann nach der Mitchell-Regel [1] für eine Ulme dieses Umfangs (in 2022) sogar ein Alter von 180 Jahren angesetzt werden. Die lockere, hoch ansetzende Krone ist dicht belaubt, auch im Trockenjahr 2022 zeigte der dicht an einem Bach stehende Baum kaum Einschränkungen der Vitalität.

Entgegen der Naturdenkmal-Ausweisung und dem aufgestellten Schild muss die mächtige Ulme klar als Flatter-Ulme, nicht als Berg-Ulme angesprochen werden. Sehr eindeutig ist das insbesondere an den Blättern und den Wurzelanläufen zu erkennen [2]. Allerdings fehlen die für die Art typischen Wasser-Reißer, also Büschel von direkt dem Stamm entspringenden Austrieben.

Quellen:

[1] Mackenthun, G. 2009. Zwölf Jahre danach: Eine Langzeituntersuchung an Ulmen in Sachsen. – Mitteilungen Deutsche Dendrologische Gesellschaft 94: 72-82.

[2] Mackenthun, G. 2021. Eine neue Methode zur Bestimmung der mitteleuropäischen Ulmen. – Norderstedt: 36 S.