Einzelbäume

Weiß-Tanne auf der Sachsenhöhe Bärenstein

ART: Weiß-Tanne (Abies alba) Mehr Informationen

Die Tanne auf der Sachsenhöhe bietet heute den prächtigen Anblick eines Solitärbaumes, dem es ziemlich gut zu gehen scheint. Doch dem war nicht immer so!

Nachdem Mitte des 19. Jahrhunderts der Zinnbergbau im „Oberscharer Gebirge“ (so hieß damals noch die Sachsenhöhe) eingestellt wurde [4], erfolgte irgendwann die Aufforstung - mit Fichten, wie in dieser Zeit fast überall praktiziert. Doch anders als sonst, war es kaum möglich, zwischen all den Pingen und Schotterhalden bei der Pflanzung ordentlich Reih und Glied einzuhalten. Es blieben offenbar genügend geschützte Nischen für Weiß-Tannen. Aus denen ging ein schöner Tannen-Fichten-Mischbestand hervor ... bis in die 1980er Jahre.  

Dann rafften zunächst die Schwefeldioxidbelastungen aus der Braunkohleverbrennung die meisten Weiß-Tannen und die vordersten Bestandesreihen der Fichten hinweg [1]. Stürme, Dürre und nachfolgende Borkenkäfer-Massenvermehrungen setzten in den letzten Jahren die Auflösung der Fichtenforsten fort. Die verbliebenen fünf Weiß-Tannen indes scheinen mit den Herausforderungen der Gegenwart deutlich besser klarzukommen. Während sie hinsichtlich der Luftbelastungen noch empfindlicher als Fichten waren, gibt ihnen ihr viel intensiveres Wurzelsystem besseren Halt im Bergbauschotterboden und erschließt ihnen offenbar genug Wasserreserven aus der Tiefe.

Das mit Abstand größte Tannenexemplar auf der Sachsenhöhe wurde 2015 als offiziell geschütztes Naturdenkmal ausgewiesen [2]. Ohne die vorherige Fichtenkonkurrenz können sich die arttypisch +/- waagerecht abstehenden Äste jetzt zu einer vollen Krone entwickeln. Diese ragt mittlerweile auch von weitem gut sichtbar aus dem nunmehr lückigen Waldmantel der Sachsenhöhe heraus. Aller zwei bis drei Jahre trägt der Baum auf seinen obersten Ästen einen dichten Schmuck aufrecht stehender Zapfen.   

In unmittelbarer Nähe befindet sich eine von drei Teilflächen eines Waldumbauprojekts der Grünen Liga Osterzgebirge [3]. Zwischen 2001 und 2018 pflanzten und pflegten hier freiwillige Helfer eine Vielzahl von Baumarten, um wieder einen stabilen Mischwald heranwachsen zu lassen. Mit dabei: mehrere hundert junge Weiß-Tannen. Die meisten sind gepflanzt, aber dazwischen wachsen auch einige Nachkommen der alten Sachsenhöhen-Tannen heran.

Quellen:

[1]   Grüne Liga Osterzgebirge (Hrsg.), 2007. Naturkundliche Wanderziele. Band 3 Naturführer Ost-Erzgebirge. Sandstein Verlag – Dresden: 748 S.

[2]   https://osterzgebirge.org/nd-weiss-tanne-auf-der-sachsenhoehe/, Kurzwürdigung des ND „Weiß-Tanne auf der Sachsenhöhe“ – letzter Zugriff: 13.03.2023.

[3]   https://osterzgebirge.org/waldumbau-projekt-auf-der-baerensteiner-sachsenhoehe/ – letzter Zugriff: 13.03.2023.

[4]   Richter, H. 2002. 800 Jahre Dorf und Herrschaft Bärenstein. Ortschronik. – Dresden: 183 S.

Informationen

Ort

Altenberg, Stadt
Bärenstein

Schutz

ND

Patenbaum

nein

Basisdaten vom 17.11.2022

Umfang

2.50 m

Durchmesser

0.80 m

Höhe

29 m

Alter

120 Jahre

Zugang

frei

Standort

Scroll/Grösse ändern: Zwei Finger oder +STRG

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