Einzelbäume

Weiß-Tanne am Tännelbach bei Schmiedeberg

ART: Weiß-Tanne (Abies alba) Mehr Informationen

Es gibt im Erzgebirge viele Lokalbezeichnungen mit Tannenbezug, doch nur an wenigen dieser Orte findet man tatsächlich noch Weiß-Tannen. Dazu gehört das Einzugsgebiet des Tännelbaches östlich von Schmiedeberg-Naundorf. Mit zunehmender Kronenverlichtung der auch hier dominierenden Fichten treten insgesamt ca. 20 bis 30 Weiß-Tannen hervor. In der Waldbiotopkartierung von 2011 wurde das Alter der Tannen in der Forstabteilung 512 mit 121 Jahren angegeben [2].

Auf einer dieser Tannen wurde um 1990 ein kleiner Bestand der in Sachsen vom Aussterben bedrohten Tannen-Mistel Viscum album abietis entdeckt [3]. Dieses Mistelvorkommen war nach zwanzig Jahren auf einige Dutzend Pflanzen auf diesem Baum angewachsen. Dies führte zur Auswahl der mit knapp 2 Metern Umfang und 25 Metern Höhe nicht allzu mächtigen Weiß-Tanne für die Unterschutzstellung neuer Baum-Naturdenkmale, die im Jahr 2015 von der Naturschutzbehörde vollzogen wurde [1].

Inzwischen hat sich der Befall mit der parasitischen Tannen-Mistel noch einmal deutlich ausgeweitet - und den Wirtsbaum weitgehend zum Absterben gebracht. Interessanterweise scheint sich das Mistelvorkommen dennoch nach wie vor auf diesen einen Baum zu konzentrieren. Die anderen Weiß-Tannen der Umgebung zeigen sich - trotz langer Trockenphasen - so vital wie lange nicht (im Unterschied zu den Fichten). Möglicherweise fällt es der Tannen-Mistel schwer, auf gesunden Tannen Fuß zu fassen.

Doch auch (fast) tote Bäume spielen eine wichtige Rolle im naturnahen Wald. Das Naturschutzinstitut Freiberg hat per Batcorder im Jahr 2022 hier am ND Weiß-Tanne am Tännelbach neben Bart- und Zwergfledermaus auch die seltene Mopsfledermaus nachweisen können [4].

Quellen:

[1]   https://osterzgebirge.org/nd-weiss-tanne-am-taennelbach/ – letzter Zugriff: 13.03.2023.

[2]   https://www.forsten.sachsen.de/wald/download/geo/wbk/5148/5148F0009-.pdf Waldbiotopkartierung, Biotopblatt F0009 „Weiß-Tannenvorkommen in der Nähe des Tännelsbaches“ – letzter Zugriff: 13.03.2023.

[3]   Kubatzsch, A. 2010. mündl. Mitteilung.

[4]   Naturschutzinstitut Freiberg, 2022. Erfassungen zur Nutzung von Baumdenkmalen im Osterzgebirge durch Vögel und Fledermäuse. Freiberg: 52 S.

Informationen

Ort

Dippoldiswalde, Stadt
Schmiedeberg

Schutz

ND

Patenbaum

ja

Basisdaten vom 18.11.2021

Umfang

2.00 m

Durchmesser

0.64 m

Höhe

29 m

Alter

133 Jahre

Zugang

privat

Standort

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Naturdenkmal: Naturdenkmal hat Pate:
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